Villa Fancy 2016 / 2019 – ein Vergleich 

Im Jahre 2016 habe ich diesen wundervollen Ort das erste Mal besucht. In einer wohlhabenden Gegend einer Stadt am Niederrhein liegt dieses Schmuckstück. Damals lief noch der Strom, der Zustand war hervorragend und es gab so viel zu entdecken! Wandschränke, Dunkle Gänge, einen eigenen Bunker im Keller, ein Schwimmbad. Ich konnte mich kaum sattsehen an Motiven! Vor allem konnte man sich hier zumindest mal für eine kurze Zeit wie ein kleiner Millionär fühlen.

Doch nach und nach tauchte damals die Adresse dieser prunkvollen Villa immer häufiger im Internet auf. Leute haben Bilder gemacht, diese dann umgehend mit Ortsangabe hochgeladen. Oder die Stadt in den Kommentaren genannt, oder YouTube Videos erstellt wo einfach zu viel zu sehen war und auch oft zu viel von der Geschichte erzählt wurde. Denn auch dadurch kann man recht leicht den Ort finden. Das ist nicht Sinn der Sache. Sinn ist es eher, Fotos zu machen, nichts außer die eigenen Fußabdrücke zu hinterlassen und den Ort zu schützen. Diese Verantwortung trägt jeder!
Bei mir dauert es stellenweise ein bis zwei, manchmal drei Jahre, bis ich die Fotos online stelle. Damit schütze ich den Ort und löse keinen „Hype“ aus.
Viele behaupten nun sicher, das sei die ansässige Dorfjugend oder der Lauf der Zeit für die Zerstörung, Vandalismus und Diebstahl verantwortlich sei. Zu einem kleinen Teil mag das stimmen. Aber ich bin nun schon so viele Jahre sehr aktiv in der Szene unterwegs, dass ich mit Sicherheit behaupten kann, den Verlauf gut wahrzunehmen. Und es ist eben so, dass sobald die Adressen bekannt werden, in Tauschbörsen oder Adress-Gruppen genannt werden und die ersten YouTube Videos kursieren, der Ort nicht mehr lange in seinem unberührten Zustand verweilen wird. Punkt.
Keine Ausrede. Kein schönreden. Das ist so! Früher wurden Ort auch zerstört. Natürlich. Aber nicht in dieser Geschwindigkeit wie heute, und auch nicht in diesem Ausmaß. Es ist ein Irrglaube, zu denken jeder will nur Fotos machen. Viele Fotografen in der Szene kann man getrost als schwarze Schafe bezeichnen. Dekorieren das halbe Haus um, nur um „schönere“ Fotos zu machen. Zerstören den Ort, um als letzter gute Fotos gemacht zu haben oder verschließen die Orte mit eigenen Vorhängeschlösser. Alles zu Hauf schon mitbekommen. Will nur niemand wahrhaben und es wird weiter fleißig die Adresse durch die Weiten des www getauscht.

Ich für meinen Teil suche immer noch am liebsten selbst. Das habe ich mir vor mehr als 10 Jahren selbst beigebracht und meine eigenen Wege gefunden. Sehr (sehr!) selten tausche ich mich mal in einem kleinen und persönlich bekannten Freundeskreis aus. Aber das ist die Ausnahme. Das Suchen gehört dazu und bietet auch ein befriedigendes Erfolgserlebnis. Aber das kann halt heutzutage kaum einer der „Neu-Urbexer“ und lässt sich die Adressen lieber auf dem Silbertablett von anderen servieren. Kann man machen, ist dann aber halt schei**. Harte Worte. Aber diese Vergleichsbilder sind ebenso die harte Wahrheit!

Bitte habt Verständnis dafür, dass ich keinerlei Adressen der hier gezeigten Orte herausgebe.

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