Es ist recht früh am Morgen, und die ersten Sonnenstrahlen fallen durch die großen Fenster an der Südfront auf den alten Flügel. Ich kann nicht ganz widerstehen und drücke eine Klaviertaste. Ein schrecklich schiefer und schnell verstummender Ton erklingt. Ich hatte zwar irgendwie damit gerechnet, mich aber doch kurz etwas erschrocken. Der alte, schwere Holzfußboden knarzt bei jedem Schritt, und ich traue mich kaum darüber zu laufen. Wenn man bedenkt, wie alt stellenweise dieses Bauwerk ist, sollte man auch den nötigen Respekt haben. Um ca 900 n. Ch. wurde dieses Gebäude erstmal erwähnt. Damals aber eher noch als Burg. Unzählige Räume, Treppen, Flure und Fenster. Ich verbringe eine gefühlte Ewigkeit hier, dennoch wird es zu keinem Zeitpunkt langweilig. Es gibt so viel zu entdecken! Ich bin froh, dass das Wetter so toll ist. Das steht diesem Ort und bringt den Charme der alten Steine und prachtvollen Wandvertäfelungen gut zur Geltung. Das Außengelände wird von einem älteren Ehepaar etwas gepflegt. Aber sicherlich nicht so, als dass man dieses Anwesen als ein Museum durchgehen lassen könnte. Eher dienen Sie wohl auch als Bewacher, um den guten alten Zustand zu schützen. Daher möchte ich an dieser Stelle (leider) auch nicht zu viel über die Geschichte des Schlosses verraten. Der Ort soll auch weiterhin in seinem märchenhaften Dornröschenschlaf verweilen. Ohne Menschenmassen.