Wurzeln haben sich durch die Wand gebohrt. Die Natur bahnt sich ihren Weg zurück durch das Gebäude, nachdem Menschen es seit vielen Jahre verlassen haben. Wasser tropft von der Decke. Große Pfützen sind auf dem Boden, ich stehe fast Knöchelhoch in manchen drin.
Ich streife mehrere Stunden durch das Gebäude, und bin von manchen Bereichen immer wieder aufs Neue überrascht! Weil Sie besonders alt sind. Einen besonderen Charme haben, und man sich gut vorstellen kann wie hier damals gearbeitet wurde. Ich würde sogar von einer gewissen „Gemütlichkeit“ sprechen. Das Gelände ist groß und in viele einzelne Gebäude aufgeteilt. Ich brauche eine wenig, um mich zu orientieren. Dabei gibt es so vieles und vielfältiges zu sehen! Ein wirklich toller Ort, der mir überaus gut gefallen hat! Die alte Töpferei wurde kurz nach 1900 gegründet und seitdem als Familienunternehmen geführt. Es wurde Porzellan für den Hausgebrauch, sowie auch für die Elektroindustrie produziert. Während des Zweiten Weltkrieges drohte beinahe die Stilllegung des Werks, weil man keine kriegswichtigen Fabrikate hergestellt hatte. Da aber auch die Wehrmacht zu den Abnehmern gehörte, konnte der Betrieb aufrecht erhalten werden. Das genaue Datum der Schließung ist mir nicht bekannt, es sind aber sicherlich schon einige Jahrzehnte.