Auf der Straße sind nur wenige Autos unterwegs. Es ist kurz vor halb 2 in der Nacht. Es 8° kalt draußen. Ich spüre die Kälte vom Boden. Der Nachthimmel ist klar und mit Sternen bedeckt. Der Mond scheint hell. In den Häusern der Nebenstraßen brennt nur vereinzelt etwas Licht im Wohnzimmer. Ich kann das Flackern der Fernseher erkennen. Ich bin sicher: Kaum einer der Bewohner dieser Häuser weiß, was sich unter Ihrem Haus befindet! Nach wochenlanger Recherche habe ich mittlerweile so viel herausgefunden, dass ich mir recht sicher bin, wo der Eingang ist. Der Weg dorthin ist matschig, ich muss aufpassen nicht auszurutschen. Der schwere Kamerarucksack als Gewicht am Rücken ist dabei manchmal nicht sonderlich hilfreich.
Ich stehe in einem dunklen Gang. Stockfinster. Luft, noch kühler und feuchter als draußen. Absolute Stille. Ich schalte meine Taschenlampe ein, bin überrascht wie lang der Gang vor mir ist. Links und recht davon gehen immer wieder neue Gänge ab, es ist ein unterirdisches Labyrinth von bedeutender Größe! Über 600 Menschen haben hier damals im Krieg einen Schutzplatz gefunden. So konnte nahezu die gesamte Bevölkerung der Siedlung hier Zuflucht finden. Ich begebe mich auf eine Entdeckungsreise und Spurensuche eines längst vergessenen Ortes….