Datensicherungen und Backups

Hallo zusammen, 
meiner Meinung nach wird diesem Thema oft nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt und der Aufschrei ist meistens groß, wenn es zu spät ist. Viele Fotografen machen sich erst dann Gedanken über Backups, wenn man einmal einen Datenverlust erlitten hat oder es Probleme gab.
Das ist dann natürlich zu spät. Tatsächlich ging es mir vor einigen Jahren mal genau so, ich habe etwas zu viel Vertrauen in die Festplatte meines damaligen Laptops gehabt. Ich konnte viel wiederherstellen – aber eben nicht alles.

Beim Thema Datensicherung und Backups ist Vorsorge nun mal sehr wichtig.
Die meisten Fotografen haben mit recht großen Datenmengen zu tun, da Fotos nun mal ihren Platz brauchen. 
Und wer schon einige Jahre „im Geschäft“ ist hat dementsprechend sicherlich einen großen Fundus an Bildmaterial.
Ich möchte hier einmal erklären, wie ich meine Datensicherung vornehme und wie meine Dateiverwaltung organisiert ist.

Mein Setup ist folgendes:

Sobald ich mit neuen Bildern nach Hause komme, werden die von der Speicherkarte auf den PC übertragen.
Dann gehen diese neuen Bilder in einen Ordner mit „zu bearbeitenden Bildern“ auf meinem Desktop und werden dort im entsprechenden Ordner mit Name des Lost Places/Location, Stadt und Datum versehen (z.B.: „Lost Place XY, Düsseldorf, 31.01.2024“).
Sobald ich die Bilder dann bearbeiten möchte, werden Sie von diesem Ordner aus dann in Adobe Lightroom zur Bearbeitung importiert. Nach der Bearbeitung werden die Bilder in den vorherigen Ordner wieder exportiert, aber in verschiedenen Varianten.
Zum einen in einen Ordner ohne Wasserzeichen, da gehen die Bilder in voller Qualität rein. Dann in einen weiteren Order in einer verkleinerten Variante und mit Wasserzeichen (Copyright Schutz). So habe ich die Bilder zum einen als Datei für den Druck und als Datei für das Internet.

Nun geht es zur Dateiverwaltung für die Archivierung:
Nachdem die Bilder bearbeitet wurden und die Ordnerstruktur besteht, werden die Bilder auf meinen Netzwerkspeicher (NAS) verschoben. Hier nutze ich die WD PR2100, eine 2-Bay NAS mit jeweils 2x 8TB Festplatten. Der Begriff „2-Bay“ bedeutet, das Gerät hat zwei Schächte, wo jeweils eine Festplatte drin steckt. Diese können beliebig ausgetauscht werden, zum Beispiel nach einem Defekt oder nach einigen Jahren intervallmäßig. Es gibt auch genügend andere, vernünftige Anbieter wie z.B. Synology und QNAP. Ich kann aber über meine WD nur positiv berichten. Weiterer Bestandteil sind ja auch die verbauten Festplatten (da gibt es unterschiedliche Hersteller und Serien)

Weiterhin laufen diese beiden Festplatten in so genannten RAID 1 Modus.
Dies bedeutet, dass sich die Festplatten jeweils gegenseitig spiegeln. Auf jeder der beiden in der NAS befindlichen Festplatte sind also die identischen Inhalte. Bedeutet aber auch, dass der Speicher, der 2x8TB Festplatten sich nicht addiert, sondern gleichbleibend ist. Es sind also keine 16TB Speicherplatz. (Bitte bedenken bei der erforderlichen Speichermenge, lieber von vorn herein größer kalkulieren.)
Sollte also eine der Festplatten einmal einen Defekt aufweisen, so sind alle Inhalte auf der zweiten Festplatte noch vorzufinden…hoffentlich. 

Hierbei ist wichtig zu wissen: Dies ist kein Back-up! Es ist nur eine redundante Lösung, falls eine Festplatte mal kaputt geht. Dann hat man natürlich immer noch die Sicherheit, dass die zweite Festplatte die Dateien (hoffentlich) enthält. 
Es entbindet nicht davon, noch ein separates Back-up in zeitlichen Abständen durchzuführen. 

Hierzu empfiehlt sich eine weitere externe Festplatte, die an den Netzwerkspeicher in regelmäßigen Abständen angeschlossen wird und dann ein entsprechendes Back-up durchläuft. Ausreichende Speichergröße beachten! Teilweise bieten die Hersteller der Netzwerkspeicher entsprechende Software oder Apps an, welche das Back-up erledigen können. Hier gibt es auch verschiedene Modi, wie das Back-up erledigt werden kann. Dort kann man meistens auch eine Zeitplan festlegen.

Hier noch ein wichtiger Hinweis von mir dazu: 
Festplatten haben nur eine gewisse Lebensdauer. Je mehr Schreibzugriffe entstehen, umso kürzer ist eben auch die Laufzeit. Und so ein paar Jahre gehen schnell rum! Es ist also wichtig, die Festplatten nach einigen Jahren auszutauschen. Ich arbeite hier mit einem Rhythmus von 4 Jahren. Dieser Rhythmus ist zeitversetzt, sodass im Prinzip alle 2 Jahre eine der Festplatten ausgetauscht wird, die dann ihr Alter von 4 Jahren erreicht hat. Egal ob kaputt oder nicht! Der Austauscht muss geschehen, bevor die Festplatte einen defekt aufweisen könnte. 
So habe ich immer eine Festplatte drin, die maximal zwei Jahre alt ist. Vorteil dabei ist zusätzlich, ich habe immer eine neue Festplatte zu Hause liegen und kann dir auch mal im Angebot kaufen. Die werden so schnell nicht schlecht, wenn sie nicht eingebaut sind. 

Lasst uns gerne noch dazu austauschen, ich bin natürlich kein IT Systemelektroniker und habe mir diese Arbeitsweise auch über die Jahre erst angeeignet. Schreib mir gerne einen Kommentar oder eine E-Mail wie du es machst!


2 Kommentare

  1. Martin Vöge

    ich bin gerade an der Stelle, an der ich das Thema Sicherung endlich ernsthaft prüfe und find Deine Hinweise prima. Danke!

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