Ein spannender Ort voller Geschichte! Schaut euch alle 70 Fotos an, es lohnt sich!
Die Historie des ehemaligen Militärstandorts reicht weit zurück. Bereits 1877 als Artillerie-Schießplatz in Betrieb genommen, wurden die Truppenübungsplätze ab 1910 schrittweise ausgebaut. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Kasernenanlagen und eine Infanterieschule. Die im Wald versteckte Militärstadt war streng bewachte Tabuzone: Eine verbotene Stadt. Dabei lebten in Wünsdorf bis zu 75.000 sowjetische Männer, Frauen und Kinder. Für DDR-Bürger war das Gelände absolutes Sperrgebiet. Zu Beginn des ersten Weltkriegs mauserte sich der ehemalige Schießplatz unter dem Namen „Haus der Offiziere“ zum Sitz des Hauptquartiers der Reichswehr. Zur Ertüchtigung der Soldaten wurde eine kaiserliche Turnanstalt errichtet, die noch bis 1945 als Heeressportschule genutzt wurde. Lazarette, Kasernen und Munitionslager erweiterten den Übungsplatz stetig zu einem der wichtigsten Militärstandorte des Landes. 1933, kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges wurde auf dem Militärgelände der erste Panzerverband der deutschen Wehrmacht stationiert. Auch die Heereskraftfahrschule wurde in das Haus der Offiziere verlegt. Ab 1935 entwickelten sich die militärischen Komplexe schließlich zum Hauptquartier des Heeres und des Oberkommandos der Wehrmacht. Nach Kriegsende übernahm schließlich die rote Armee das Regiment im Haus der Offiziere. Auch die russischen Besatzer erkannten das Potenzial der Militäranlagen und errichteten hier den Sitz ihres Oberkommandos. Es entstand der größte sowjetische Militärstandort außerhalb Russlands. Auch heute zeugen Wandmalereien, architektonische Erweiterungen und nicht zuletzt die überdimensionale Lenin-Statue vor dem Haupteingang von dieser Zeit.Doch mit dem Abzug der russischen Streitkräfte nach der Wiedervereinigung von West- und Ost-Deutschland folgte der Stillstand. Die Militäranlagen sind inzwischen vollkommen vereinsamt. In den Tanzsälen, Marmorhallen und Korridoren ist es still geworden.
Die verbotene Stadt / Haus der Offiziere GSSD Wünsdorf ist dauerhaft bewacht.