Der Regen prasselt aufs Autodach. Das Licht der Straßenlaterne bricht sich in den Tropfen auf der Autoscheibe. Keine Menschenseele ist auf der Straße zu sehen. Kurz vor 1 in der Nacht. Der Himmel ist pechschwarz, nichtmal der Mond lässt sich blicken. Ich warte noch einige Minuten, bis der Regen kurz etwas nachlässt. Aus dem Kofferraum entnehme ich meinen Rucksack. Kontrolliere ob ich alles an Ausrüstung mithabe und mache mich auf den Weg. Es geht einige Meter über einen kleinen Seitenweg in die Dunkelheit. Vor mir taucht die Abfahrt in die Tiefgarage auf. Durch die herabgefallenen Blätter muss ich aufpassen nicht hinab zu rutschen. Lange fuhr hier schon kein Auto mehr. Eine Leuchtstoffröhren tauchen die große Fahrzeughalle des Parkhauses in dämmeriges Licht. Manche Lampen flackern. Ich muss eine Taschenlampe zur Hand nehmen um genügend zu sehen. Dieser Bunker wurde „im Alltag“ als Parkhaus genutzt, doch konnte im Ernstfall kurzfristig als Schutzbunker umgebaut werden. Atomschutzbunker strahlen immer etwas leicht bedrohliches aus. Gebaut für den Schutz im Schlimmsten Anzunehmenden Fall. Massive Wände, breite Stahltore, Leuchtfarbe an den Wänden. Kein Ort zum Wohlfühlen. Doch deswegen bin ich auch nicht hier. Ich möchte diesen Ort für die Ewigkeit festhalten, dokumentieren, erforschen und mit meinen Bildern die Stimmung dieses Ortes angemessen rüberbringen.